Das Halloween Fenster
In diesem Blogpost zeige ich dir, wie du ganz einfach ein gruseliges Halloween-Fenster mit Bleistift zeichnen kannst. Dafür verwende ich das gepunktete Sketchbook von Hempa mit 100 % Hanfpapier, und im Laufe meines Beitrags werde ich dir erklären, warum sich dieses Papier besonders gut für Skizzen eignet und warum ich Anfängern grundsätzlich raten würde, gepunktetes Papier zu verwenden.
Schritt eins: Zeichne dir mit einem 0,5er HB-Bleistift ein Rechteck auf deinen Skizzenblock oder in dein Skizzenheft. Ich empfehle dir generell, immer in einem Buch oder auf einem Block zu arbeiten, aus dem man die Blätter nicht entfernen kann bzw. muss. Dafür gibt es bei Hempa zum einen die Skizzenhefte und zum anderen Spiralblöcke. Wenn du ein Skizzenbuch mit punktierten Seiten verwendest, hast du eine Richtlinie, an der du dich für deine Linien orientieren kannst, und es sollte dir leichter fallen, deine Hilfslinien zu planen. Das von dir eingezeichnete Rechteck teilst du anschließend einmal vertikal auf der Hälfte und dreimal horizontal. Sollte dein Rechteck zu klein oder zu groß sein für gleichmäßige Abstände, nutze deinen besten Freund: den Radierer, und passe die Abstände noch einmal an.
Schritt zwei: Nun baust du das Fenster aus. Zeichne rechts und links neben deinem äußeren Rahmen und neben dem vertikal verlaufenden Mittelsteg jeweils eine weitere Linie. Versuch dabei, möglichst den gleichen Abstand beizubehalten.
Schritt drei: Jetzt setzt du entweder oberhalb oder unterhalb der horizontalen Linien eine weitere Linie. Dadurch wird sich der Abstand der Fenster ein wenig verändern; dies fällt aber am Ende der Zeichnung nicht mehr auf. Daher ist es vollkommen dir überlassen, an welche Stelle du die Linie verdoppelst.
Schritt vier: Es geht an das erste Element im Fenster rechts unten. Für den Kürbis zeichnest du als Erstes ein Oval ein. Dieses gibt an, wie groß dein Kürbis werden soll. Anschließend setzt du den Stiel symbolisch mit einem kleinen Bogen. An das untere Ende des Bogens setzt du die erste Wölbung deines Kürbisses. An diese setzt du nun links und rechts eine weitere Wölbung.
Schritt fünf: Von den oberen Kurven der beiden seitlichen Wölbungen zeichnest du den Stiel entlang des kleinen Bogens nach oben. Dieser verschwindet ein Stück hinter dem Fenster und kommt dann wieder vor im mittleren rechten Fenster. Direkt an die beiden äußeren Wölbungen kannst du jeweils eine weitere Wölbung setzen, deren Anfang am Stiel von der vorderen Wölbung verdeckt wird. Um den Kürbis zu vervollständigen, ziehst du noch zwei kleine Bögen zum Stiel hin, und fertig ist dein Kürbis. Wenn du möchtest, kannst du in den Stiel noch zwei weitere Linien einzeichnen, um ihm mehr Plastizität zu verleihen.
Schritt sechs: Als Nächstes ist die Katze an der Reihe. Zeichne dir direkt an der Mittelstrebe des Fensters ein Oval. Dieses wird der Kopf der Katze. Lass nun eine sanfte S-Kurve vom Kopf der Katze zur linken Fensterseite wandern. Das ist der Körper. Auf der rechten Seite des Kopfes kannst du einfach einen kleinen Bogen zum Fensterrahmen nach unten ziehen. Für den Schwanz setzt du links ein Stück über dem Körper an und zeichnest wieder eine leichte S-Kurve.
Schritt sieben: Im Fenster über der Katze kannst du einen langgezogenen Tropfen ohne Spitze malen. Dieser wird im nächsten Schritt zu einem wachsenden kleinen Geist.
Schritt acht: Zeichne Augen, rote Backen und einen Mund ein. Du musst die Augen nicht unbedingt genauso zeichnen wie ich. Du kannst ihm auch kleine Punkte oder Striche verpassen. Ich gehe beim Zeichnen der Augen immer so vor, dass ich zuerst den größeren und anschließend den kleineren Kreis einzeichne. Das besondere Etwas verleihen ihm die Augenbrauen. Du wirst Augen machen, wie viel Augenbrauen ausmachen.
Schritt neun: Als Nächstes geht es um die obersten beiden Fenster. Auf der linken Seite zeichnest du zwei Kerzen. Dafür kannst du dir einfach zwei gerade Linien nach oben ziehen und diese dann zu beiden Seiten verdicken. Der mittlere Strich fungiert dann gleich als Docht. Wenn deine Kerzen schon abgebrannt sind, kannst du etwas Wachs daran herunterlaufen lassen, indem du an die Seite der Kerze eine Art Tropfen malst. Außerdem kannst du eine Bogenlinie von der linken zur rechten Seite des Fensters ziehen. Dies ist eine Leine, an die wir im nächsten Schritt ein bisschen was dranhängen.
Schritt zehn: Zeichne dir „BOOH“ in großen Buchstaben und mit Abstand auf die rechte Fensterseite unter den Bogen. Mir persönlich fällt es leichter, Buchstaben zu verdicken, indem ich sie zuvor normal aufgeschrieben habe. Du kannst sie jedoch auch gleich „verdickt“ schreiben und anschließend die Aussparungen der Buchstaben einzeichnen. Wenn du das erledigt hast, hängst du sie mit tropfenförmigen Bögen an die Leine.
Schritt elf: Auf der linken Seite der Leine ist noch Platz; dort zeichnest du dir nun ein Oval ein, das die Form von einem dicken „O“ hat. Ungefähr auf zwei Dritteln deines Os malst du ein kleines Rechteck. Nun noch die überkreuzenden Linien wegradieren, und schon ist der Totenkopf fast fertig. Für die Zähne zeichnest du kleine senkrechte Linien in dein vormaliges Rechteck. Kurz darüber platzierst du die Nasenlöcher, die du wie ein kleines Herz zeichnen kannst. Jetzt fehlen nur noch die Augenhöhlen, die du mittels kleiner Ovale darstellen kannst.
In das mittlere rechte Fenster ziehst du jetzt noch eine kleine Spinne und ihr Netz ein. Dafür ziehst du drei Linien von der rechten oberen Ecke zur unteren und linken Seite des Fensters. Zwischen diese Linien zeichnest du kleine Bögen, die die Linien miteinander verbinden. Für die Spinne brauchst du ein klitzekleines Oval, auf das du einen noch kleineren Halbkreis setzt. Die beiden vorderen Beinchen der Spinne lasse ich gerne nach vorne zeigen, die hintersten beiden hängen am Faden und die mittleren zeigen nach hinten.
Schritt zwölf: Jetzt geht es an die Schatten. Schattiere zuerst alle Fensterrahmen und die Elemente in den Fenstern. Achte dabei darauf, dass runde Elemente an den äußeren Seiten immer ein bisschen dunkler sind. Ziehe gerne deine Linien noch einmal dunkler nach. Ich benutze dafür am liebsten einen 0,3er B-Bleistift. Der Katze kannst du ganz einfach zu einem Fell verhelfen, indem du viele kleine kurze Striche setzt.
Schritt dreizehn: Male die Fenster hinter den Elementen aus. Verwende dafür so gut wie keinen Druck, damit der Hintergrund nicht zu dunkel wird. Lass den Bleistift über das Papier gleiten. Wenn du das erledigt hast, kannst du bei den Kerzen direkt um die Flamme mit einem kleinen Radierer einen Lichtschein erzeugen.
Schritt vierzehn: Jetzt gehst du genauso wie eben mit dem Bleistift an den Innenseiten der Fenster entlang; dadurch entsteht noch einmal mehr Tiefe in deinem Bild. Außerdem kannst du kleine Schatten auf die rechte Seite deiner Elemente setzen.
Schritt fünfzehn: Einige kleine Striche und Punkte oder auch Verdunkelungen an einigen Stellen geben deinem Bild den letzten Schliff. Setz gerne noch einige kleine Details ein oder ziehe Linien stärker nach, die deiner Meinung nach noch mehr Gewichtung brauchen.
Fertig ist dein kleines Halloween-Fenster!
Und wer ganz mutig ist, der probiert das Ganze einfach mal auf einem nicht punktierten Blatt und fordert sich etwas heraus. Dafür eignet sich zum Beispiel der Allrounder von Hempa sehr gut. Der passt nicht nur in jede Tasche, sondern ist ebenfalls mit dem 120 g/qm Papier bestückt – wie das Skizzenheft, das es übrigens auch in blanko gibt. Für mich ist das 100 % Hanfpapier eine wunderbare Alternative, weil es das Radieren noch besser aushält als herkömmliche Papiere und das bereits Gezeichnete auf dem Papier nicht so schnell und stark verwischt wie bei anderen Skizzenpapieren.
Von Herzen viel Freude beim Ausprobieren!
Lotta